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Abmahnungen gibt es auch im eBook Business. Teilweise wird die komplette Konkurrenz abgemahnt, teilweise nur einzelne Wettbewerber, die z.B. einen Buchtitel verwendet haben, der geschützt war oder Ähnlichkeit mit einem schon bestehenden Buch aufweist.
Es ist auch nicht so, dass nur „Bestseller“ abgemahnt werden. Auch ein Buch, welches dir kaum Einnahmen bringt, kann abgemahnt werden.
Deshalb will ich dir in diesem Beitrag zeigen, wie du dich weitgehend dagegen absichern kannst. Natürlich kann ich dir trotzdem nicht garantieren, dass es dich nicht doch irgendwann mal trifft, aber mit diesen Tipps bist du auf einem guten Weg. Im Zweifelsfall hilft natürlich immer ein Anwalt, der sich auf Markenrecht spezialisiert hat.
Was können wir also tun, um uns vor Abmahnungen im Kindle Business möglichst gut zu schützen?
Cover
Bevor wir zum Hauptteil, dem Titel, kommen, sage ich dir noch ein paar kurze Worte zum Cover.
Auch für ein Cover kannst du natürlich abgemahnt werden. Deshalb solltest du hier immer Bilder verwenden, die entweder frei verfügbar bzw. mit Lizenz sind (https://creativecommons.org/licenses/?lang=de), oder (deutlich besser) du kaufst dir die Bilder auf einer Seite wie www.depositphotos.com.
Hier gibt es immer mal wieder Angebote wie 100 Bilder für 100$. Dein Coverbild würde dich also nur 1$ kosten und du bist größtenteils auf der sicheren Seite. Auch wenn dein Cover Designer die Bilder für dich kaufen kann, würde ich sie trotzdem nochmal extra kaufen. Der 1$ ist wohl besser investiert, als sich später über eine teure Abmahnung zu ärgern.
Also für’s Cover: www.depositphotos.com verwenden und keine Cover kopieren. Gibt es schon ein Buch, welches ein bestimmtes Coverfoto verwendet, dann such dir lieber ein neues Bild aus.
Titel
Jetzt kommen wir zum komplizierteren Teil: dem Titel. Beim Titel solltest du schon etwas genauer prüfen, ob du deinen Titel verwenden darfst. Welche Möglichkeiten du hast, zeige ich dir jetzt:
- Gesunder Menschenverstand
Du hast die Entscheidung getroffen dein eigenes eBook Business aufzubauen. Dazu kommen Risiken und Pflichten. Bevor du jetzt 1000 Datenbanken durchforstest, um zu schauen, ob dein Titel „verfügbar“ ist, solltest du dein Gehirn einschalten und einfach mal überlegen. Ich sehe immer wieder Bücher, wo ich nur darauf warte bis diese Bücher wieder verschwinden, weil sie abgemahnt wurden. In manchen Fällen kann ich die Abmahner dann auch verstehen. Wenn ein Titel fast 1:1 geklaut wird oder fast die gleiche Struktur aufweist, ist die Leistung des Selfpublishers nicht mehr sonderlich groß, denn kopieren kann letztendlich jeder.
Du solltest dich also fragen, ob du es gut fändest, wenn den Titel deines Buches so verwenden würde?
Außerdem kannst du dich fragen, ob du in deinem Wunschtitel schon offensichtliche Markennamen vorkommen, die wahrscheinlich geschützt sind.
Hat ein Buch schon einen ähnlichen Titel? Wenn dein Buch z.B. vom „Abnehmen ohne Sport“ handelt und dein Titel „unsportlicher Abnehmatlas“ lauten soll, wäre ich vorsichtig, wenn es Bücher gibt, die „Abnehmatlas“ heißen. Auch wenn es nicht um Marken geht, solltest du selber nachdenken, ob es sinnvoll ist, seinen Titel zu nah an andere Bücher anzulehnen.
- DPMA
Nachdem du das gröbste ausgesiebt hast, kannst du etwas genauer in die Suche gehen. Dafür können wir die Recherche im DPMA (Deutsches Patent- und Markenamt) nutzen.
https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/einsteiger
Hier geben wir einfach im Feld „Markennamen“ den Begriff ein, bei dem wir überprüfen wollen, ob er geschützt ist. Sollte dein gesuchter Begriff in der Recherche auftauchen, würde ich ehrlich gesagt direkt die Finger von dem Titel lassen.
Ein Beispiel wäre z.B. die 5:2 Diät. Auf Amazon gibt es unfassbar viele Bücher über die 5:2 Diät. Viele Selbstverleger nutzen dabei „5:2“ im Titel.
https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/registerHABM?AKZ=011698891&CURSOR=48
Tatsächlich ist „5:2“ jedoch eingetragen. Ich würde in diesem Fall versuchen, den Namen meines Buches möglichst zu umschreiben und „5:2“ nicht zu erwähnen. Alternativ würde ich den Markenanmelder versuchen zu kontaktieren und wenigstens nachfragen.
So kannst du mit allen Worten vorgehen, bei denen du dir unsicher bist.
- Amazon Suche & Buchhandel.de
Natürlich kannst du auch die Amazon Suche benutzen, um zu schauen, ob es Buchtitel schon gibt. Sollte es den Buchtitel schon geben, würde ich mir einen anderen ausdenken. Sollte es sich um eine nicht eingetragene Marke handeln, kannst du den Buchtitel auch umschreiben und deine Keywords trotzdem gut unterbringen. „Abnehmen ohne Sport“ ist z.B. ein beschreibender Titel und hat wenig mit einer Marke zu tun. Wenn es ein Buch gibt, welches nun „Abnehmen ohne Sport“ heißt, könntest du z.B. „Wie du ohne Sport abnehmen kannst“ verwenden (ohne Gewähr).
Alternativ zur Amazon Suche empfehle ich dir noch www.buchhandel.de. Dies ist die Rechercheplattform des VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher). Hier sind also so gut wie alle Bücher aufgelistet und du kannst leicht sehen, ob es einen Titel schon gibt.
Also, um es nochmal zusammenzufassen: Versuche dich grundsätzlich von Markennamen (oder Buchtiteln, die es schon gibt) fernzuhalten. Grundsätzlich ist es sowieso sinnvoll einen beschreibenden Titel auszuwählen, da Kunden meistens nach einem Problem und nicht direkt nach einem schönen Titel suchen. Für rein beschreibende Titel kannst du normalerweise eher schlecht abgemahnt werden.
Im Zweifelsfall solltest du bestimmte Begriffe im DPMA überprüfen.
Auch wenn man alle oben genannten Schritte durchgeht, besteht natürlich noch ein Restrisiko. Dafür könnte man eine Versicherung abschließt, die vor Abmahnungen schützt.
Versicherung
Lohnt sich eine Versicherung im Kindle Business?
Tatsächlich ist es wohl schwer zu sagen, da sich eine Versicherung leider erst dann wirklich “lohnt”, wenn die erste Abmahnung kommt. Ich persönlich habe eine Versicherung abgeschlossen und kann seitdem sicherlich etwas ruhiger schlafen. Sollte ich die Versicherung allerdings z.B. 5 Jahre haben ohne jemals abgemahnt zu werden (was ich trotzdem nicht hoffe), hätte sie sich natürlich nicht gelohnt. Ich zahle ca. 350€ pro Jahr. Wenn ich jetzt in 5 Jahren abgemahnt werde, hätte ich auch direkt die Abmahnung zahlen und mir die 1750€ für die Versicherung sparen können.
Da man es aber leider nie weiß, würde ich dir schon eine Versicherung empfehlen. Gerade wenn du auch Webseiten oder Social Media Profile hast, solltest du darüber nachdenken. Die Versicherung deckt extrem viele Bereiche ab in denen Abmahnung auch mal deutlich teurer werden könnten. Hier findest du meinen Erfahrungsbericht zu der Versicherung, die ich abgeschlossen habe:
Ich hoffe, du bist nun halbwegs sicher im eBook Business unterwegs. Natürlich sind Seiten wie das DPMA auch für andere Business Modelle sinnvoll und nützlich.
Wurdest du schonmal abgemahnt? Hast du selber eine Versicherung?
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Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂